Wir verstehen Strömungen – in der Luft, im Wasser, im Blut
Eine Technologie, drei Medien: Die SectorCon setzt ihre innovative Sensortechnik in drei verschiedenen Bereichen ein: Luft, Wasser und Blut. Was haben diese drei "Stoffe des Lebens" gemeinsam und warum funktioniert das so gut?
Mit weit gespreizten Flügeln gleitet ein Vogel durch die Luft. Wer genau hinschaut, sieht: Bei manchen Vogelarten – Möwen, Störchen und Greifvögeln etwa – sind dabei die Flügelspitzen hochgestellt oder ausgebreitet. Durch die Verlängerung ihrer Flügel verbessern die Vögel ihre Effizienz im Gleitflug. So können sie zum Teil weite Strecken zurücklegen – energiesparend und ohne mit den Flügeln zu schlagen.
Von Schwungfedern zu modernen Winglets
Was die Vögel so schön vormachen, hat sich auch die Luftfahrt zum Vorbild genommen: Inspiriert vom Gleitflug entwickelte man Winglets – das sind nach oben verlängerte Außenflügel am Ende von Flugzeug-Tragflächen. Winglets reduzieren die Wirbel am Flügelende und senken somit den Widerstand.
Wie machen wir Flugzeuge effizienter? Wie können wir die Strömung an den Tragflächen messen? Das sind die Themen, an denen die SectorCon arbeitet.

Drei Stoffe, drei Forschungsbereiche
Die Natur ist uns immer noch überlegen. Doch es hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel bewegt – auch in unserer Arbeit. Aus der Luft- und Raumfahrt kommend, hat sich unser Unternehmen konsequent in neue Bereiche vorgearbeitet: Maschinenbau, Fahrzeugbau, Schifffahrt und – das hat den einen oder anderen überrascht – in die Medizintechnik.
Bei uns dreht sich alles um "Dynamics" – Bewegungen unter der Einwirkung von Kräften: Aerodynamik, Hydrodynamik und Hämodynamik, also die Strömung des Blutes.
Was haben Luft, Wasser und Blut gemeinsam?
Es ist kein Zufall, dass unsere Technologie ausgerechnet in diesen drei Bereichen zum Einsatz kommt, denn die drei Stoffe weisen starke Gemeinsamkeiten auf.
- Sie gehören alle zu den Fluiden – sie fließen und verändern dabei ihre Form, ohne an Volumen zu verlieren.
- Zudem folgen alle drei denselben physikalischen Prinzipien – ihre Strömung funktioniert nach denselben Regeln.
Natürlich gibt es auch Unterschiede zwischen den einzelnen Stoffen: Luft ist beispielsweise gasförmig und lässt sich zusammendrücken. Wasser ist flüssig und kaum komprimierbar. Blut kann Sauerstoff transportieren und verändert seine Viskosität je nach Bedingungen.
Viele Aspekte der Strömung verhalten sich jedoch nach denselben Prinzipien – und so ist es nicht erstaunlich, dass wir heute in allen drei Bereichen tätig sind.
Luft: Unser Anfang als Ingenieurgesellschaft
Mit dem Element Luft fing alles an: Das ursprüngliche Ziel der SectorCon war es, die Strömungsmessung an Flugzeugen weiterzuentwickeln. Anfang der 1990er-Jahre war es noch sehr schwierig, Druckschwankungen an Tragflächen präzise zu messen.
Durch den Einsatz von Piezofolienmesstechnik machte die SectorCon jedoch genau das möglich. Unsere speziellen Foliensensoren können Druckschwankungen zuverlässig erfassen – mit großem Nutzen für die Luft- und Raumfahrt: Flugzeuge werden durch genauere Messungen sicherer, effizienter und leistungsfähiger.
Das war damals – aber wie sieht es heute aus?
Die Luft- und Raumfahrtbranche steht vor einer neuen Ära. Sie entwickelt sich gerade grundlegend weiter – unter anderem in Richtung Nachhaltigkeit. Darum bleibt die "Luft" auch in Zukunft interessant für uns. Mit unseren innovativen Technologien treiben wir den Fortschritt voran und unterstützen so den Wandel.
Bis bald auf der ILA: 3 gute Gründe, warum wir 2026 zum ersten Mal dabei sind

Wasser: Innovative Lösungen für die Schifffahrt
Schon mal von Haifischhaut gehört? Das sind Folien mit kleinen Rillen, die bei Flugzeugen oder auch Windkraftanlagen verwendet werden. Sie reduzieren den Wasser- und Luftwiderstand. Entwickelt wurden sie nach Vorbild der echten Haifischhaut: feine, schuppenartige Rippchen, die in Strömungsrichtung angeordnet sind. Sie reduzieren den Widerstand beim Schwimmen.
Luft- und Wasserströmung haben viele Gemeinsamkeiten. Beide erzeugen zum Beispiel Wirbel, bilden Grenzschichten und reagieren auf Formen nach denselben Strömungsgesetzen. Seit einiger Zeit untersucht die SectorCon auch dynamische Prozesse im Wasser. Wir entwickeln innovative Lösungen für Unternehmen aus der Schifffahrtsbranche – eine konsequente Weiterentwicklung unserer langjährigen Arbeit als zuverlässiger Technologie- und Forschungspartner.
Blut: Bessere Überwachung von OP-Patienten
Auch in der Medizin bringen wir unser Know-how und unsere Sensortechnik zum Einsatz. Mit ConCardiac AIR entwickeln wir ein Medizingerät, das in Zukunft das Leben vieler Menschen retten könnte. Das nicht-invasive Monitoring-System überwacht die hämodynamische Gesamtsituation – den Blutfluss – von Patienten vor, während und nach Operationen. ConCardiac AIR erkennt Veränderungen früher als derzeitige Überwachungssysteme. Ärzte können somit schneller eingreifen, Leben retten und schlimme Folgeerkrankungen vermeiden.
ConCardiac AIR hat ein großes Potenzial: Zurzeit treten weltweit immer noch bei 10 Prozent aller Operationen Komplikationen auf. Durch den Einsatz verbesserter Messtechnik könnte die Komplikationsrate deutlich gesenkt werden. Das würde viel Leid ersparen, Krankenhauskosten reduzieren und Ressourcen für eine intensivere Patientenbetreuung freisetzen. Mit unseren Partnern, unter anderem der Charité Universitätsmedizin Berlin, arbeiten wir intensiv an der Weiterentwicklung von ConCardiac AIR – die Technologie soll zukünftig in allen Kliniken standardmäßig zur Anäthesieüberwachung zum Einsatz kommen.
Luft, Wasser, Blut – ähnlicher als viele denken
Die drei Stoffe – Luft, Wasser, Blut – haben viele Parallelen. So kann die SectorCon ihre Erkenntnisse aus der Luftfahrt auf die Schifffahrt übertragen. Sogar für die Medizin können unsere Technologien nach ähnlichen Prinzipien angewandt werden. In Zukunft wollen wir daher in allen drei Bereichen weiter forschen und entwickeln – inspiriert von der Natur und Tierwelt.
Mehr über die Weiterentwicklung von ConCardiac AIR liest du hier:
Projekt TRANSFER: So können wir die Anästhesiologie revolutionieren
