Wo hakt es in der Innovationspipeline?

Wo hakt es in der Innovationspipeline?
Damit mehr Innovationen auf den Weg gebracht werden, müssen viele Rädchen gut zusammenspielen.

Ist Deutschland innovativ? Hm. Na ja. Deutschland ist nicht gerade bekannt für einen hohen Output an neuen Lösungen. Auch beim Thema Digitalisierung hinken wir hinterher. Wo genau hakt es? Wir von der SectorCon berichten regelmäßig aus KMU-Perspektive, was besser laufen könnte – unser Auftakt zur Blog-Serie.

Deutschland steht bei der Innovationsfähigkeit unter 35 Volkswirtschaften auf Rang 12. (Innovationsindikator 2024)

Mit der Innovation ist das so eine Sache in Deutschland. Wir jammern viel – zu Recht? Ist es wirklich so schlimm? Oder ist das nur so ein Gefühl? Fragen wir einmal einen, der sich systematisch mit dem Thema Innovation auseinandersetzt: Laut Innovationsindikator 2024 steht Deutschland bei der Innovationsfähigkeit unter 35 Volkswirtschaften auf Rang 12. Gegenüber 2023 haben wir zwar zwei Plätze eingebüßt – aber eigentlich ist das doch gar nicht so schlecht, oder?

Deutschland – ein Innovationsland oder nicht?

Ja und nein. In der Forschung und Entwicklung steht Deutschland laut Indikator stark da. Bei der Umsetzung hapert es aber. Als Gründe werden Probleme bei der Gewinnung von Fachkräften und niedrige Wagniskapitalinvestitionen genannt.

"Innovationpipeline" beschreibt den Prozess, in dem Innovationen umgesetzt werden – von der ersten Idee über die Finanzierung bis zur Marktreife. Daran sind verschiedene Mitwirkende beteiligt, zum Beispiel, Zuwendungsgeber, Projektträger, Unternehmen und Hochschulen.

Welche Gründe gibt es noch, warum wichtige Innovationen in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes in der Pipeline steckenbleiben? Als ehemaliges Start-up, Ingenieurunternehmen und Forschungspartner wollen wir unsere langjährigen Erfahrungen teilen und die größten Innovations-Showstopper vorstellen.

Warum Innovationsmanagement unser Thema ist

Die SectorCon ist bereits seit 20 Jahren in Forschung und Entwicklung tätig. Dadurch haben wir alle Instrumente der Wirtschaftsförderung kennengelernt. Hinzu kommt: Seit unserer Gründung entwickeln wir Software für Projektträger der staatlichen Innovationsförderung – wir kennen die Prozesse der Wirtschaftsförderung also von beiden Seiten. Wir sehen sehr genau, an welchen Stellen es in Deutschland rundläuft und an welchen Stellen es hakt.

Um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen, ist Innovation dringend notwendig. Wir geben Einblick in unsere Erfahrungen – mit dem Ziel, Hürden aufzuzeigen und Impulse für bessere Innovationsprozesse zu geben.

Unsere besondere Perspektive als KMU

Aus der Perspektive eines mittelständischen Unternehmens, das mit Forschungspartnern wie Kliniken und Universitäten zusammenarbeitet, zeigen wir Schwierigkeiten und Lösungen auf. Damit sind wir beim ersten Punkt: Oft hakt es in der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Warum ist das so? Das hat zum Teil eher menschliche als finanzielle oder organisatorische Gründe. Unternehmerinnen und Unternehmer werden in Unis und Hochschulen häufig noch mit Argwohn beobachtet. Nehmen die uns was weg? Ziehen die uns über den Tisch? Das sind Sätze, die wir schon öfter gehört haben. Auf der anderen Seite haben auch KMU manchmal die Befürchtung, dass ihnen von bedeutenden Forschungseinrichtungen etwas weggenommen werden könnte.

Technologietransfer zwischen Unis und Unternehmen

Dieses Konkurrenzdenken verhindert, dass mehr Innovationen ihren Weg in die Wirtschaft finden. Politik und Hochschulen denken zu viel daran, dass aus Forschungsteams Ausgründungen entstehen. Aus unserer Perspektive sind Kooperationen zwischen Unis und Unternehmen mindestens genauso wichtig – zumal die Bereitschaft zur Neugründung unter Absolventen in den vergangenen Jahren nicht zugenommen hat. Dafür gilt es, die richtige Haltung zu entwickeln, um im Sinne der Innovation zusammen und nicht gegeneinander zu arbeiten.

Weitere Blogbeiträge zum Thema Innovationspipeline folgen.

Quellen:

https://bdi.eu/artikel/news/innovationsindikator-2024-deutschlands-innovationsfaehigkeit-erodiert-weiter